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21.5.15 Mariaposching zukünftig
"Sollbruchstelle" für Hochwasser?
Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Bericht vom 20.5.15 "Zwei Jahre nach der Flut: Frist für Anträge endet am 30.
Juni"
Die noch übrigen Mittel für Hochwasserschäden sollten
vordringlich in die Hochwasservorbeugung fließen! Der Landkreis Deggendorf war
hier schon sehr aktiv und ist schon sehr weit fortgeschritten seine Altdeiche
durch Spundung zu verstärken. Ich darf an das Wort vom ehemaligen Umweltminister
Marcel Huber 2014 in Niederalteich erinnern, das überflutete Altdeiche ohne
Innendichtung schnell die Standsicherheit verliern und dann das Wasser wie ein
Tsunami kommt. Heute ist es aus Mariaposchinger Sicht aber so, dass unterhalb
und oberhalb unserer Gemeinde – die ja gerade zu 100 Prozent als
Überflutungsgebiet ausgewiesen wird - entweder bereits Deiche mit HW100-Schutz
bestehen oder gespundet wurden oder gerade werden. In unserem Polder Sulzbach
dagegen ist von Lenzing bis Sommersdorf nichts geschehen und trotz
Sammeleingaben besorgter Bürger auch nichts beabsichtigt, weil hier der Deich
zurückverlegt werden soll, wobei aber nur der liebe Gott weiß, wann diese
Arbeiten einmal begonnen werden. So hat es für uns den Anschein, als wären wir
für zukünftige Hochwasser die „Sollbruchstelle“. Zudem baut man derzeit sogar am
Sulzbach einen HW100 Querdamm, der bei Dammbrüchen flußaufwärts einmal wie eine
Staumauer die Lage noch verschärfen wird. Es ist also höchste Zeit die Altdeiche
auch bei uns zu spunden. Die Verwendung der übrigen Gelder aus der Katatstrophe
2013 sollen dafür eingesetzt werden. Und ein zweiter Punkt: der bayerische Staat
soll sich gefälligst auch an den Sanierungskosten an Heizöltanks beteiligen,
schließlich entstehen die Hochwasser im ganzen Land und sind durch staatlich
genehmigte Bodenversiegelungen und Wasserableitungen nicht unwesentlich
mitverursacht. Den über Jahrzehnte verzögerten Hochwasserschutz, wegen seiner
Kraftwerkspläne an der Donau, hat die Staatsregierung sowieso zu verantworten.
Zahlen sollen aber nur die betroffenen Bürger am großen Strom, was wohl kaum
gerecht sein kann.